Text ist viel wert, aber macht noch keine perfekte Pressemitteilung
Öffentlichkeitsarbeit hat auch sehr viel mit Texten und dem Umgang mit Sprache zu tun. In der Pressearbeit entscheidet die Qualität des Textes knochenhart über Erfolg oder Misserfolg einer Presseaussendung. Der zuständige Redakteur hat es in der Hand: was kommt ins Blatt und was nicht. Auswahl hat er genug. Täglich landen Hunderte Pressemitteilungen in seinem E-Mail-Postfach.
Bloß nicht gleich durchs Raster fallen * Vom kurzen Leben eines Pressetextes
Betreffzeile, mit der keiner etwas anfangen kann? Ungelesen fort damit. Werbliche Äußerungen im Stil eines Prospekts im Text? Ab und weg. Sprachliche Spielereien, selbst- oder themenverliebte Lyrikwerke, in denen sich Texter oder Auftraggeber so schön gesonnt haben. Ein Klick auf Delete und tschüss. So ergeht es locker 95% der PR-Machwerke, die tagtäglich auf den Redaktionstischen landen. Wenn Sie diese Hürde nehmen wollen, müssen Sie stark sein. Sie brauchen einen richtig guten Texter beziehungsweise PR-Berater an Ihrer Seite. Sie brauchen Vertrauen zu ihm, wenn er Ihnen die Superlative aus dem Text streicht, auf die Sie so besonders stolz sind. Und Sie brauchen einen langen Atem. Public Relations sind immer Marathon-Veranstaltungen, keine Sprints. Eine einzige bad news kann Existenzen zerstören. Kaum einer hat es dagegen geschafft, mit nur einer Pressemeldung den Markt aufzurollen.
Flucht in die Onlinewelt * Das Internet wehrt sich nicht
Nein, einfach ist es wirklich nicht, eine Pressemitteilung in einem Top-Medium unterzubringen. Man braucht ein klasse Thema, eine echte Neuigkeit, einen Aufreger oder am Besten gleich von allem etwas. Das Ganze technisch up to date und nach den Regeln der journalistischen Kunst aufbereitet und mit dem richtigen Verteiler verschickt, dann klappts auch mit der Medienresonanz. Und wem das zu mühsam, zu aufwendig, zu teuer ist? Da gibt es doch diese Presseportale, wo man seine Pressemitteilungen einstellen kann, meist sogar kostenlos. Qualitative Hürden in Form redaktioneller Prüfungen müssen nur in ausgewählten Portalen überwunden werden. Oft reichen wenige Klicks und der Text ist online. Spezielle Dienstleister verdingen sich als Multi-Verteiler und spielen einen Pressetext automatisiert in über 200 weitere Portale ein. Zu schön um wahr zu sein? Ja und nein. Kein mir bekannter Journalist durchforstet Presseportale, um Themen für sein Blatt zu finden. Der Chefredakteur sagt, wir bringen jetzt dieses und jenes. Die Ticker der Nachrichtenagenturen liefern Stunde um Stunde aktuelles Material. PR-Agenturen liefern Pressemitteilungen, Bild- und Videomaterial oder Ansätze für eigene Recherchen des Journalisten oder Interviewpartner. Da kommt weit mehr zusammen, als das dickste Magazin Seiten hat. Trotzdem haben auch die Presseportale ihre Berechtigung.
Kommunikation ohne Zwischenhürde * Via Google direkt zur Zielgruppe
Presseportale sind googles Liebling. Sie glänzen mit ständig frischen Inhalten (Content) und Bergen von Texten, also viel Futter für den Suchmaschinen-Gigant. Davon können auch Sie profitieren und Ihre Chancen erhöhen, per Suchmaschine gefunden zu werden. Wenn also schon nicht über das Handelsblatt, “Die Welt”, die Tageszeitung in Ihrer Region oder ein Fachblatt gelangen Sie mit Ihren Themen so auf direktem Weg auf die Displays Ihrer Zielgruppe. Das funktioniert manchmal länger, als die behandelte Firma existiert oder das Produkt auf dem Markt ist. Die Mitteilungen werden auf den Servern der Portale dauerhaft gespeichert und bleiben damit langfristig im Internet auffindbar. Interessant ist auch der sogenannte Backlink aus der Veröffentlichung zurück zu Ihrer Unternehmens-Webseite. Wenn eine Internetseite viele Backlinks besitzt, muss sie laut google-Bewertung wichtig und interessant sein. Das bringt Punkte beim Ranking. Aber Achtung: google bekommt natürlich mit, wenn sich der gleiche Inhalt zigfach geklont und im Internet verteilt hat. Schnell wird hier das Prädikat “duplicate content” vergeben und wieder Ranking-Punkte abgezogen. Man muss also ein paar Dinge beachten, um nicht als fauler Plagiator dazustehen, dann klappts auch mit der Platzierung.